Ein ärztliches Attest ist weit mehr als nur eine Krankschreibung. Es ist eine offizielle Bescheinigung Ihres Arztes, die Ihren Gesundheitszustand oder eine medizinische Notwendigkeit für eine bestimmte Situation schwarz auf weiß festhält. Fühlen Sie sich unsicher, wie Sie im Krankheitsfall eine Prüfung verschieben können oder wie Sie auf Reisen die Notwendigkeit Ihrer Medikamente nachweisen? Genau hier schafft ein ärztliches Attest Abhilfe und gibt Ihnen die Sicherheit, die Sie brauchen – besonders im Kontext moderner Therapien wie mit medizinischem Cannabis. Dieser Ratgeber führt Sie verständlich durch alle wichtigen Aspekte und bereitet Sie optimal auf das Gespräch mit Ihrem Arzt vor.
- 0.1 Mehr als nur eine Krankschreibung
- 0.2 Der entscheidende Unterschied zur Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung
- 0.3 Attest und AU im direkten Vergleich
- 1 Wann braucht man überhaupt ein Attest? Die häufigsten Gründe
- 2 Der richtige Weg zum ärztlichen Attest
- 3 Was ein gültiges Attest enthalten muss
- 4 Aus der Praxis: Wie ein Attest Sicherheit auf Reisen gibt
- 5 Was kostet ein ärztliches Attest und wer bezahlt es?
- 6 Fazit: Ihr Schlüssel zu mehr Sicherheit
- 7 Zusammenfassung potenzieller Risiken und Nebenwirkungen
- 8 Quellen und Studien
- 9 Häufig gestellte Fragen zum ärztlichen Attest
- 9.1 Kann ein ärztliches Attest rückwirkend ausgestellt werden?
- 9.2 Was ist der Unterschied zu einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung?
- 9.3 Wie lange ist ein ärztliches Attest gültig?
- 9.4 Welche Konsequenzen hat die Fälschung eines Attests?
- 9.5 Muss auf dem Attest meine genaue Diagnose stehen?
- 9.6 Kann ich für jede Krankheit ein Attest bekommen?
- 9.7 Welche Risiken gibt es, wenn ich trotz ärztlichem Rat arbeite?
Mehr als nur eine Krankschreibung
Stellen Sie sich vor: Eine wichtige Prüfung steht an, doch eine Migräneattacke macht jeden klaren Gedanken unmöglich. Oder Sie planen eine Reise und müssen nachweisen, dass Ihre Medikamente, wie beispielsweise medizinisches Cannabis, unerlässlich sind. In diesen Momenten wird das ärztliche Attest zu Ihrem wichtigsten Dokument. Es ist ein maßgeschneiderter Nachweis, der Ihre gesundheitliche Lage gegenüber Dritten – wie Behörden, Universitäten oder Versicherungen – transparent und rechtskräftig darlegt.
Viele verwechseln das Attest mit einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU). Doch während die AU lediglich bestätigt, dass Sie vorübergehend nicht arbeiten können, ist ein ärztliches Attest ein vielseitiges Instrument für unzählige andere Lebenslagen.

Der entscheidende Unterschied zur Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung
Der Kernunterschied liegt im Detailgrad und im Zweck. Eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ist ein standardisiertes Formular für Arbeitgeber und Krankenkasse. Ein ärztliches Attest hingegen wird individuell für eine spezifische Anforderung erstellt.
Ein ärztliches Attest ist Ihre offizielle, medizinisch fundierte Erklärung. Es schützt Ihre Rechte und schafft Klarheit, wann immer Ihre Gesundheit besondere Umstände erfordert. Letztlich ist es ein Akt der ärztlichen Fürsorge, der Ihnen Sicherheit im Alltag gibt.
Um die Unterschiede greifbarer zu machen, hilft ein direkter Vergleich.
Attest und AU im direkten Vergleich
Diese Tabelle verdeutlicht die zentralen Unterschiede zwischen einem allgemeinen ärztlichen Attest und einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU).
Merkmal | Ärztliches Attest | Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) |
---|---|---|
Zweck | Nachweis spezifischer Zustände (z. B. Prüfungsunfähigkeit, Reisefähigkeit, Notwendigkeit einer Therapie) | Bestätigung der generellen Unfähigkeit, die arbeitsvertraglich geschuldete Leistung zu erbringen. |
Inhalt | Detaillierte, auf den Zweck zugeschnittene Beschreibung der gesundheitlichen Einschränkung. | Standardisierte Angaben mit Diagnose-Code (nur für Krankenkasse) und voraussichtlicher Dauer der Arbeitsunfähigkeit. |
Empfänger | Universitäten, Behörden, Versicherungen, Fluggesellschaften, Gerichte, manchmal auch Arbeitgeber. | Primär Arbeitgeber und Krankenkasse. |
Flexibilität | Hohe Flexibilität im Inhalt, da der Arzt auf den spezifischen Anlass eingeht. | Geringe Flexibilität, da es einem festen formalen und rechtlichen Rahmen folgt. |
Gerade im Kontext von Therapien mit medizinischem Cannabis gewinnt das Attest enorm an Bedeutung. Es dient als Nachweis der medizinischen Notwendigkeit bei Kontrollen oder ermöglicht die Mitnahme von Medikamenten auf Reisen. Es befähigt Sie, selbstbewusst für Ihre Gesundheit und Ihre Rechte einzustehen.
Wann braucht man überhaupt ein Attest? Die häufigsten Gründe
Ein ärztliches Attest ist oft weit mehr als nur ein Zettel für den Arbeitgeber. Es ist ein offizielles Dokument, das in vielen ganz unterschiedlichen Lebenslagen für Klarheit sorgt und rechtlich den Rücken freihält. Die Einsatzmöglichkeiten sind dabei überraschend vielfältig und gehen weit über die klassische Krankschreibung hinaus – ob an der Uni, am Arbeitsplatz oder sogar auf Reisen.
Am bekanntesten ist das Attest natürlich im Kontext von Arbeits- und Prüfungsunfähigkeit. Wer krank ist und nicht zur Arbeit gehen oder eine wichtige Prüfung schreiben kann, sichert sich damit ab. Das Attest ist der offizielle Beleg dafür und schützt vor Nachteilen wie einer Abmahnung oder einer als „nicht bestanden“ gewerteten Klausur.
Sicherheit in besonderen Lebenslagen
Doch es gibt noch viele andere Situationen, in denen ein ärztliches Attest unverzichtbar wird, um seine Rechte durchzusetzen oder bestimmte Pläne überhaupt erst umsetzen zu können.
Hier ein paar Beispiele direkt aus der Praxis:
- Reisetauglichkeit: Fluggesellschaften wollen oft sichergehen, dass Sie fit für die Reise sind. Besonders bei Vorerkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems oder nach frischen Operationen verlangen sie häufig eine ärztliche Bescheinigung zur Flugtauglichkeit.
- Sporttauglichkeit: Bevor es im Verein, im Fitnessstudio oder bei einem Wettkampf richtig losgeht, ist oft ein ärztlicher Check-up Pflicht. Das Attest bestätigt dann, dass aus medizinischer Sicht nichts gegen die sportliche Belastung spricht.
- Stornierung von Verträgen: Eine unerwartete Krankheit kann teuer werden. Mit einem Attest in der Hand lässt sich eine gebuchte Reise oder ein Konzertticket oft problemlos stornieren, und Sie bekommen Ihr Geld zurück.
- Behördliche Angelegenheiten: Wer einen wichtigen Termin bei Gericht oder einer Behörde verpasst, braucht einen triftigen Grund. Ein Attest belegt diesen glaubwürdig und verhindert mögliche rechtliche Konsequenzen.
Ein solches Dokument kann zu einem wichtigen Begleiter werden, der in unvorhergesehenen Momenten Sicherheit gibt und Ärger erspart.
Das Attest in der modernen Cannabis-Therapie
Ein immer wichtigeres Anwendungsfeld für ärztliche Atteste ist die Therapie mit medizinischem Cannabis. Gerade hier schafft es in verschiedenen Situationen die dringend benötigte Sicherheit und Legitimität für Patienten.
Ein Attest für medizinisches Cannabis ist mehr als nur Papier – es ist ein Schutzschild. Es beweist die medizinische Notwendigkeit der Behandlung und gibt Ihnen die Sicherheit, sich im Alltag frei und ohne Sorgen bewegen zu können.
Für Cannabis-Patienten kann eine solche Bescheinigung in diesen Fällen entscheidend sein:
- Bei Kontrollen: Geraten Sie in eine Polizeikontrolle, kann ein Attest zur medizinischen Notwendigkeit der Cannabis-Therapie Missverständnisse sofort aus dem Weg räumen. Es ist der schnelle Beweis, dass Besitz und Konsum ärztlich verordnet und somit legal sind.
- Auf Reisen: Wer seine Medikamente mit ins Ausland nehmen möchte, braucht dafür oft eine offizielle Erlaubnis. Ein Attest ergänzt hier das notwendige Schengen-Formular und erklärt den medizinischen Hintergrund für die dortigen Behörden.
- Gegenüber dem Arbeitgeber: Zwar geht die genaue Diagnose den Arbeitgeber nichts an, doch bei Fragen zur Fahrtüchtigkeit oder im Rahmen betrieblicher Drogentests kann ein Attest für Klarheit sorgen und Ihre Position als Patient stärken.
Ein von Ihrem Arzt ausgestelltes Dokument unterstreicht die Ernsthaftigkeit Ihrer Therapie und hilft dabei, bestehende Vorurteile abzubauen. Es ist ein wichtiger Baustein für die gesellschaftliche Akzeptanz dieser Behandlungsform.
Der richtige Weg zum ärztlichen Attest
Der Gang zum Arzt, um nach einem Attest zu fragen, fühlt sich für viele ein wenig unangenehm an. Das muss aber nicht sein. Mit der richtigen Vorbereitung wird das Gespräch kein Bittgang, sondern ein konstruktiver Dialog auf Augenhöhe. Sehen Sie Ihren Arzt als Partner für Ihre Gesundheit, nicht nur als reinen Aussteller von Bescheinigungen.

Der Schlüssel für ein produktives Gespräch ist eine offene und ehrliche Kommunikation. Wenn Sie gut vorbereitet sind, kann Ihr Arzt die Situation viel schneller und genauer einschätzen. Das spart nicht nur wertvolle Zeit, sondern schafft vor allem eine solide Vertrauensbasis.
Die Vorbereitung auf das Arztgespräch
Eine gute Vorbereitung ist wirklich die halbe Miete. Nehmen Sie sich vor dem Termin kurz Zeit und sortieren Sie Ihre Gedanken. So können Sie Ihr Anliegen im Gespräch klar und selbstbewusst vortragen.
Überlegen Sie sich am besten Antworten auf diese Fragen:
- Was genau ist das Problem? Versuchen Sie, Ihre Symptome oder Ihre Situation so präzise wie möglich zu beschreiben. Wann hat alles angefangen? Gibt es etwas, das die Beschwerden schlimmer oder besser macht?
- Wofür genau brauche ich das Attest? Erklären Sie den Zweck ganz konkret. Ist es für die Uni, für eine geplante Reise oder müssen Sie es bei einer Behörde vorlegen?
- Gibt es spezielle Anforderungen an das Attest? Manchmal muss ein Attest bestimmte Informationen enthalten, zum Beispiel die Bestätigung der Flugtauglichkeit. Teilen Sie das Ihrem Arzt unbedingt mit.
Je genauer Ihre Informationen sind, desto zielgerichteter kann Ihr Arzt Ihnen helfen und das passende ärztliche Attest für Sie ausstellen.
Ehrlichkeit als Fundament des Vertrauens
Vielleicht kommt mancher auf die Idee, Symptome zu übertreiben oder gar zu erfinden, nur um ein Attest zu bekommen. Davon ist aber dringend abzuraten. Ärzte sind darin geschult, Unstimmigkeiten zu erkennen, und ein solcher Versuch kann das Vertrauensverhältnis nachhaltig beschädigen. Warnung: Jede Form der Eigenmedikation oder das Vortäuschen von Symptomen ist gefährlich und kann Ihre Gesundheit gefährden. Ein Arzt kann nur dann helfen, wenn er die Fakten kennt.
Ehrlichkeit ist und bleibt die Grundlage für jede gute Arzt-Patienten-Beziehung. Nur wenn Sie offen über Ihre tatsächlichen Beschwerden sprechen, kann der Arzt Ihnen wirklich helfen – sowohl mit dem richtigen Attest als auch mit der bestmöglichen medizinischen Behandlung.
Die Folgen eines Täuschungsversuchs können weitreichend sein. Im schlimmsten Fall verlieren Sie nicht nur das Vertrauen Ihres Arztes, sondern riskieren auch rechtliche Konsequenzen, wenn das erschlichene Attest missbräuchlich eingesetzt wird.
Betrachten Sie das Gespräch als eine Chance. Ihr Arzt ist da, um Ihnen zu helfen. Eine offene und ehrliche Schilderung Ihrer Lage ist der direkteste Weg zur richtigen Unterstützung.
Für Patienten, die sich gezielt für eine Therapie mit medizinischem Cannabis interessieren, haben wir übrigens einen speziellen Leitfaden. Unser Artikel zum Thema Cannabis vom Arzt gibt wertvolle Tipps, wie man dieses Gespräch am besten angeht. Ein gut geführtes, ehrliches Gespräch ebnet den Weg für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit und sorgt dafür, dass Sie genau das Dokument erhalten, das Sie benötigen.
Was ein gültiges Attest enthalten muss
Ein ärztliches Attest ist weit mehr als nur ein Zettel vom Arzt – es ist ein offizielles Dokument mit echter Beweiskraft. Damit es bei Arbeitgebern, Universitäten oder Behörden auch wirklich anerkannt wird, muss es ganz bestimmte formale und inhaltliche Kriterien erfüllen. Sonst drohen unnötige Rückfragen oder im schlimmsten Fall sogar die Ablehnung.
Gerade weil viele offizielle Stellen ganz genaue Vorgaben haben, ist es wichtig, die entscheidenden Bestandteile zu kennen. So können Sie selbst auf den ersten Blick prüfen, ob Ihr Attest „wasserdicht“ ist und vermeiden von vornherein Komplikationen.
Die Checkliste: Was auf keinem Attest fehlen darf
Man kann sich ein formell korrektes Attest wie ein Puzzle vorstellen: Jedes Teil muss exakt an seinem Platz sitzen, damit das Gesamtbild stimmt und seine Gültigkeit unanfechtbar ist.
Achten Sie darauf, dass die folgenden Angaben immer enthalten sind:
- Daten des Arztes oder der Praxis: Der Name, die Anschrift und die Fachrichtung des ausstellenden Arztes müssen klar erkennbar sein. Meist geschieht das ganz einfach über den Praxisstempel.
- Ihre persönlichen Daten: Ihr vollständiger Name und Ihr Geburtsdatum sind unerlässlich, damit das Dokument eindeutig Ihnen zugeordnet werden kann.
- Datum der Ausstellung: Wann wurde das Attest ausgestellt? Dieses Datum ist entscheidend, denn es belegt den Zeitpunkt der ärztlichen Untersuchung und Feststellung.
- Klare Aussage: Das Attest muss unmissverständlich formulieren, was genau bescheinigt wird. Das kann zum Beispiel eine „Prüfungsunfähigkeit“, eine „Reisetauglichkeit“ oder die „medizinische Notwendigkeit“ einer bestimmten Maßnahme sein. Die genaue Diagnose bleibt dabei unter Verschluss – sie unterliegt der ärztlichen Schweigepflicht und wird nur in absoluten Ausnahmefällen erwähnt.
- Gültigkeitsdauer (falls nötig): Besonders bei Krankschreibungen oder Prüfungsunfähigkeit ist die Angabe des genauen Zeitraums – von wann bis wann – ein Muss.
- Unterschrift des Arztes: Eine handschriftliche, leserliche Unterschrift macht das Dokument erst offiziell und bestätigt seine Echtheit.
Diese Infografik gibt Ihnen einen Überblick über die rechtlichen Rahmenbedingungen, die bei der Ausstellung eines ärztlichen Attests zusammenspielen.

Wie die Grafik zeigt, ist ein Attest kein isoliertes Dokument. Es ist fest in rechtliche Bereiche wie den Datenschutz und die Arbeitnehmerrechte eingebettet.
Ein korrekt ausgestelltes ärztliches Attest ist Ihr starker Verbündeter. Es verwandelt eine medizinische Einschätzung in ein rechtlich belastbares Dokument, das Ihre Position schützt und für Klarheit sorgt.
Die Beweiskraft eines solchen Dokuments sollte man nicht unterschätzen. Vor Gericht gilt ein ärztliches Attest in der Regel als sogenannter Anscheinsbeweis. Das bedeutet im Klartext: Man geht erst einmal fest davon aus, dass alles, was darin steht, stimmt. Nur wenn es handfeste und begründete Zweifel an der Echtheit oder Richtigkeit gibt, wird eine genauere Prüfung eingeleitet.
Aus der Praxis: Wie ein Attest Sicherheit auf Reisen gibt
Theorie ist gut und schön, aber erst ein echtes Beispiel aus dem Leben macht deutlich, worum es geht. Stellen wir uns Alex vor. Alex leidet seit Jahren unter chronischen, neuropathischen Schmerzen, die seinen Alltag zur Qual machen. Eine Studie aus dem Journal of Pain and Symptom Management [1] deutet darauf hin, dass Cannabinoide bei solchen Schmerzzuständen Linderung verschaffen können. Nach ausführlicher Beratung mit seinem Privatarzt begann Alex eine entsprechende Therapie. Endlich fand er Linderung und seine Lebensqualität verbesserte sich spürbar.

Die Angst vor dem Verreisen
Doch dann stand eine wichtige Familienfeier im Ausland an und mit ihr kam die Unsicherheit zurück. Was passiert, wenn ich mit meinen Medikamenten reise? Was, wenn ich kontrolliert werde? Die Sorge, dass ihm die medizinische Notwendigkeit seiner Therapie nicht geglaubt wird, war riesig. Diese Ungewissheit drohte, seine neu gewonnene Freiheit direkt wieder zu rauben.
Glücklicherweise sprach Alex seine Ängste beim nächsten Arzttermin offen an. Sein Arzt hörte ihm genau zu und verstand sofort, welch eine Belastung diese Situation für seinen Patienten darstellte. Es ging hier eben nicht nur um die rein medizinische Wirkung, sondern auch um das psychische Wohlbefinden und die Sicherheit von Alex.
Ein detailliertes Attest als Lösung
Noch bevor Alex überhaupt danach fragen konnte, bot ihm sein Arzt von sich aus an, ein umfassendes ärztliches Attest für ihn zu erstellen. Das war weit mehr als nur eine kurze Notiz auf einem Zettel.
Dieses Dokument enthielt ganz konkrete Informationen:
- Die offizielle Bestätigung, dass Alex sich in ärztlicher Behandlung befindet.
- Eine klare Erläuterung zur Notwendigkeit der Therapie mit spezifischen Cannabinoiden zur Linderung seiner chronischen Schmerzen.
- Die unmissverständliche Aussage, dass diese Medikation für seine Gesundheit unerlässlich ist.
Allein der Besitz dieses Attests gab Alex sofort ein Gefühl von Sicherheit und Legitimität. Er konnte seine Reise beruhigt antreten, weil er wusste: Er hat einen offiziellen Nachweis dabei, der seine Lage klar und deutlich erklärt. Falls Sie sich fragen, wie Sie ein solches Gespräch mit Ihrem Arzt beginnen können, finden Sie in unserem Artikel, wie man Cannabis vom Arzt erhalten kann, wertvolle Tipps.
Alex‘ Geschichte zeigt eindrucksvoll: Ein guter Arzt ist mehr als jemand, der nur Rezepte ausstellt. Er ist ein Partner, der vorausschauend mitdenkt, die Sorgen seiner Patienten ernst nimmt und aktiv nach Lösungen sucht, um ihnen den Alltag zu erleichtern. Ein Attest kann hier ein entscheidendes Werkzeug für mehr Sicherheit und Selbstbestimmung sein.
Was kostet ein ärztliches Attest und wer bezahlt es?
Eine Frage, die sich viele stellen, ist natürlich: Was kostet so ein Attest eigentlich? Es ist gut, hier im Vorfeld Bescheid zu wissen, um beim Arztbesuch nicht überrascht zu werden.
Grundsätzlich ist die Ausstellung eines ärztlichen Attests eine sogenannte Privatleistung (individuelle Gesundheitsleistung, IGeL). Das bedeutet, dass der Arzt diese Leistung nicht über die Krankenkassenkarte abrechnet, sondern Ihnen direkt eine Rechnung stellt.
Wie setzen sich die Kosten zusammen?
Die Grundlage für die Abrechnung ist die offizielle Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). Das stellt sicher, dass die Preise fair und transparent sind. Die genaue Höhe hängt immer vom Aufwand ab – ein kurzes, unkompliziertes Attest ist natürlich günstiger als eine ausführliche Bescheinigung, die mehr Zeit und eine genauere Untersuchung erfordert.
In der Praxis können Sie aber mit einem überschaubaren Betrag rechnen. Meistens bewegen sich die Kosten für ein einfaches Attest in einem Rahmen von etwa 5 bis 30 Euro.
Da es sich um eine Privatleistung handelt, müssen Sie die Kosten in der Regel selbst tragen. Die gesetzliche Krankenversicherung springt hier nicht ein. Nur in ganz bestimmten Ausnahmefällen, zum Beispiel wenn eine Behörde das Attest explizit anfordert, kann es sein, dass eine andere Stelle die Kosten übernimmt.
Unser Tipp: Sprechen Sie das Thema Kosten einfach offen beim Arzt an. Es ist völlig normal und Ihr gutes Recht, vorab zu fragen, mit welcher Summe Sie ungefähr rechnen müssen. So erleben Sie keine bösen Überraschungen und können alles Weitere entspannt planen.
Fazit: Ihr Schlüssel zu mehr Sicherheit
Ein ärztliches Attest ist ein mächtiges Werkzeug. Es ist der offizielle Beleg, der in entscheidenden Momenten für Klarheit sorgt, Ihre Rechte schützt und Ihnen Sicherheit gibt. Ob für die Universität, auf Reisen oder als Nachweis für eine medizinische Cannabis-Therapie – das Attest legitimiert Ihre Situation auf eine Weise, die keine mündliche Erklärung ersetzen kann.
Denken Sie daran: Der beste Weg zu einem passenden Attest führt über ein offenes und ehrliches Gespräch mit Ihrem Arzt. Er ist Ihr Partner, der Sie dabei unterstützt, Ihre Gesundheit bestmöglich zu managen und die damit verbundenen Herausforderungen im Alltag zu meistern. Zögern Sie nicht, dieses wichtige Instrument für sich zu nutzen.
Zusammenfassung potenzieller Risiken und Nebenwirkungen
Auch wenn medizinisches Cannabis für viele Patienten eine Hilfe darstellt, ist eine verantwortungsvolle Kommunikation über mögliche Risiken unerlässlich. Bitte besprechen Sie diese Punkte ausführlich mit Ihrem behandelnden Arzt.
- Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten: Cannabis kann die Wirkung anderer Arzneimittel (z.B. Blutverdünner, Beruhigungsmittel) beeinflussen.
- Kognitive Beeinträchtigungen: Besonders kurz nach der Einnahme können Konzentration, Reaktionszeit und Kurzzeitgedächtnis beeinträchtigt sein.
- Psychische Effekte: Bei manchen Personen können Angstzustände, Paranoia oder Stimmungsänderungen auftreten, besonders bei höherer Dosierung.
- Kreislaufprobleme: Schwindel und Herzrasen sind mögliche Nebenwirkungen, die vor allem zu Beginn der Therapie auftreten können.
- Entwicklung einer Toleranz: Bei regelmäßiger Anwendung kann die Wirkung nachlassen, was eine Dosisanpassung durch den Arzt erfordern kann.
- Auswirkungen auf die Fahrtüchtigkeit: Die Fähigkeit, ein Fahrzeug zu führen oder Maschinen zu bedienen, kann erheblich eingeschränkt sein.
- „Hangover“-Effekte: Müdigkeit oder Benommenheit am nächsten Tag können auftreten, insbesondere wenn Cannabis zur Behandlung von Schlafstörungen eingesetzt wird.
Quellen und Studien
[1] Johnson, J. R., Burnell-Nugent, M., Lossignol, D., Ganae-Motan, E. D., Potts, R., & Fallon, M. T. (2010). Multicenter, double-blind, randomized, placebo-controlled, parallel-group study of the efficacy, safety, and tolerability of THC:CBD extract and THC extract in patients with intractable cancer-related pain. Journal of Pain and Symptom Management, 39(2), 167-179.