Cannabisblüten auf Privatrezept: Ein Kosten-Leitfaden für Patienten (2024)

Sep. 29, 2025 | Cannabis

Viele Patienten, die eine Therapie mit medizinischem Cannabis in Erwägung ziehen, stehen vor einer großen Frage: "Was wird mich das am Ende kosten?" Diese Unsicherheit kann eine echte Hürde sein und den Weg zu einer potenziell hilfreichen Behandlung erschweren. Doch diese Sorge möchten wir Ihnen nehmen.

Die Kosten für Cannabisblüten auf einem Privatrezept sind kein undurchsichtiges Geheimnis. Sie bewegen sich typischerweise in einer Spanne von ungefähr 6 bis 15 Euro pro Gramm. Aber diese Zahl allein erzählt nur die halbe Geschichte. Wenn Sie die Faktoren verstehen, die den Endpreis bestimmen, können Sie nicht nur Ihre Therapie besser planen, sondern auch selbstbewusster und informierter das Gespräch mit Ihrem Arzt führen. Dieser Artikel ist Ihr Wegweiser durch den Kostendschungel – verständlich, ehrlich und auf Augenhöhe.

Die zentralen Kostenfaktoren im Detail

Der Preis für Cannabisblüten in der Apotheke ist nicht willkürlich. Er wird von mehreren konkreten Faktoren beeinflusst, die Sie kennen sollten. Stellen Sie es sich wie bei einem Wein vor: Sorte, Herkunft und Qualität bestimmen den Preis. Bei medizinischem Cannabis sind die wichtigsten "Stellschrauben" ganz ähnlich:

  • Die verordnete Cannabissorte: Nicht jede Blüte ist gleich. Sorten mit einem speziellen Wirkstoffprofil, aufwendigem Anbau oder geringer Verfügbarkeit sind oft teurer als gängigere Varianten.
  • Hersteller und Herkunftsland: Blüten, die aus dem Ausland importiert werden müssen (z.B. aus Kanada oder den Niederlanden), verursachen höhere Logistik- und Zollkosten, was sich im Preis niederschlägt.
  • Der Aufschlag der Apotheke: Jede Apotheke kalkuliert auf Basis ihres Einkaufspreises und der gesetzlichen Vorgaben. Ein Preisvergleich zwischen spezialisierten Apotheken kann sich daher durchaus lohnen.
  • Die Packungsgröße: Hier greift oft das Mengenrabatt-Prinzip. Der Preis pro Gramm ist bei einer größeren Packung (z.B. 10g oder 15g) in der Regel niedriger als bei kleineren Einheiten (z.B. 5g).

Kostenfaktoren für Cannabisblüten im Überblick

Diese Tabelle fasst die zentralen Faktoren zusammen, die den Endpreis von Cannabisblüten auf Privatrezept beeinflussen.

Faktor Beschreibung der Auswirkung auf die Kosten
Cannabissorte Spezialisierte oder seltene Sorten mit hohem Anbauaufwand sind oft teurer.
Hersteller & Import Importierte Produkte haben durch Logistik und Zoll höhere Grundkosten.
Apothekenzuschlag Der gesetzlich geregelte, aber variable Aufschlag kann je nach Apotheke variieren.
Packungsgröße Größere Abnahmemengen (z. B. 10g statt 5g) führen meist zu einem günstigeren Grammpreis.

Wenn Sie diese Faktoren kennen, können Sie gezielter nachfragen und gemeinsam mit Ihrem Arzt und Apotheker eine Lösung finden, die sowohl medizinisch sinnvoll als auch finanziell tragbar ist.

Die Preise fallen – ein positiver Trend für Patienten

Der Markt für medizinisches Cannabis ist dynamisch, und das ist eine hervorragende Nachricht für alle Selbstzahler. Seit einiger Zeit beobachten wir einen deutlichen Abwärtstrend bei den Preisen.

Konkret bedeutet das: Der durchschnittliche Abgabepreis für ein Gramm Cannabisblüten ist zwischen April 2024 und Mai 2025 von rund 9,98 Euro auf 8,77 Euro gefallen. Das ist ein Rückgang von fast 12 Prozent! Gleichzeitig wächst der Wettbewerb, denn die Anzahl der auf Cannabis spezialisierten Apotheken hat sich mehr als verfünffacht, wie Apotheke Adhoc berichtet.

Diese Entwicklung macht eine legale, qualitätsgesicherte Therapie für immer mehr Menschen nicht nur medizinisch, sondern auch finanziell realistisch. Die Zeiten der "Blackbox" sind vorbei; heute können Sie Ihre Therapie auf einer soliden und transparenten Informationsgrundlage beginnen.

Wie sich der Preis in der Apotheke zusammensetzt

Wenn Sie Ihr Privatrezept in der Apotheke einlösen, sehen Sie einen finalen Preis auf dem Beleg. Diese Summe ist nicht willkürlich, sondern folgt einer klaren, gesetzlich geregelten Berechnung. Wer versteht, wie dieser Preis zustande kommt, kann die Kosten seiner Therapie viel besser einschätzen.

Der entscheidende Punkt ist die Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisV). Dieses Regelwerk schreibt jeder Apotheke in Deutschland vor, wie der Abgabepreis für verschreibungspflichtige Arzneimittel – und dazu gehören auch Cannabisblüten – kalkuliert werden muss.

Die drei Säulen der Preisbildung

Stellen Sie sich den Endpreis wie ein Gebäude vor, das auf drei stabilen Säulen ruht. Jede Säule trägt ihren Teil zum Gesamtbetrag bei.

  1. Der Apothekeneinkaufspreis (AEP): Das ist die Basis. Es ist der Preis, den die Apotheke selbst an den Großhändler oder Hersteller für die Cannabisblüten zahlt.
  2. Der Apothekenzuschlag: Auf den Einkaufspreis schlägt die Apotheke einen gesetzlich festgelegten Aufschlag. Dieser deckt Kosten wie die fachkundige Beratung, Lagerung, Personal und die pharmazeutische Prüfung.
  3. Die Mehrwertsteuer: Auf die Summe aus Einkaufspreis und Zuschlag kommt am Ende die gesetzliche Mehrwertsteuer.

Ein Rechenbeispiel aus der Praxis

Theorie ist gut, aber ein konkretes Beispiel macht die cannabisblüten auf privatrezept kosten erst richtig greifbar. Lassen Sie uns das vereinfacht durchspielen.

Angenommen, der Einkaufspreis (AEP) für 10 Gramm einer bestimmten Cannabissorte liegt bei 50 Euro.

  • Schritt 1: Der Apothekenzuschlag
    Die Apotheke addiert ihren gesetzlich festgelegten, gestaffelten Zuschlag.

  • Schritt 2: Die Mehrwertsteuer
    Auf den sich ergebenden Betrag werden die aktuellen 19 % Mehrwertsteuer aufgeschlagen.

  • Schritt 3: Der Endpreis
    Das Ergebnis dieser Rechnung ist der Betrag, den Sie schlussendlich in der Apotheke bezahlen.

Dieses Schema erklärt, warum die Preise zwischen Apotheken leicht schwanken können. Der Einkaufspreis, den eine Apotheke erzielt, kann je nach Lieferant und Bestellmenge minimal variieren.

Wichtig zu wissen: Der größte Hebel für den Endpreis bleibt der Einkaufspreis der Cannabissorte. Besonders potente oder seltene Sorten sind im Anbau aufwendiger und haben daher oft einen höheren Grundpreis.

Warum nicht jede Sorte gleich viel kostet

Cannabis ist nicht gleich Cannabis, und das zeigt sich deutlich im Preis. Einer der entscheidendsten Faktoren ist der Gehalt an Wirkstoffen wie THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol).

Sorten mit einem besonders hohen THC-Gehalt oder einem spezifisch ausbalancierten Cannabinoid-Profil erfordern meist einen komplexeren und strenger überwachten Anbau. Diese Maßnahmen zur Qualitätssicherung treiben die Einkaufspreise für Apotheken in die Höhe. Ihr Arzt wird eine Sorte auswählen, die medizinisch am sinnvollsten ist. Zögern Sie aber nicht, ihn auch auf die Kosten anzusprechen. Oft gibt es therapeutisch vergleichbare Alternativen, die den Geldbeutel weniger belasten.

Ihr Weg zum Privatrezept für Cannabisblüten

Die Kostenfrage ist geklärt, der Entschluss gefasst – was nun? Der nächste Schritt ist das Gespräch mit einem Arzt. Sehen Sie dies nicht als Hürde, sondern als Ihre Chance, eine sichere und gut begleitete Behandlung zu starten. Ein gut vorbereitetes Gespräch auf Augenhöhe ist der Schlüssel zum Erfolg.

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Betrachten Sie Ihren Arzt als fürsorglichen Partner auf Ihrem Weg zu mehr Lebensqualität. Damit er die beste Entscheidung für Ihre Gesundheit treffen kann, braucht er ein klares Bild Ihrer Situation. Die Basis dafür ist eine offene und ehrliche Kommunikation.

Vorbereitung ist alles: das Gespräch mit dem Arzt

Damit Ihr Termin so produktiv wie möglich wird, sollten Sie einige Unterlagen mitbringen. So kann Ihr Arzt Ihre Krankengeschichte schneller einordnen und besser einschätzen, ob Cannabis für Sie eine sinnvolle Option ist.

  • Bisherige Behandlungsunterlagen: Bringen Sie relevante Arztbriefe, Diagnosen und eine Liste Ihrer aktuellen sowie früheren Medikamente mit.
  • Symptomtagebuch: Führen Sie ein bis zwei Wochen lang ein Tagebuch über Ihre Beschwerden. Notieren Sie deren Stärke und wie sie Ihren Alltag einschränken. Das macht Ihr Leiden für den Arzt viel greifbarer.
  • Ihre Erwartungen: Überlegen Sie sich vorher: Was erhoffen Sie sich von der Therapie? Wollen Sie Schmerzen lindern, besser schlafen oder Angstzustände reduzieren?

Mit dieser Vorbereitung zeigen Sie, dass Sie Ihre Gesundheit ernst nehmen, und ermöglichen ein zielgerichtetes Gespräch. Falls Sie unsicher sind, welche Ärzte Cannabis verschreiben, finden Sie in unserem Artikel dazu nützliche Tipps.

Privatrezept vs. Kassenrezept: der unkompliziertere Weg

Für die meisten Patienten ist das Privatrezept die erste Wahl, da es den bürokratischen Aufwand eines Antrags bei der Krankenkasse umgeht. Privatärzte können, wenn eine medizinische Indikation vorliegt, das Rezept direkt ausstellen, da sie nicht an die strengen Genehmigungsverfahren der gesetzlichen Kassen gebunden sind.

Genau diese unkomplizierte Abwicklung ist der Grund, warum so viele Patienten diesen Weg gehen. Schätzungen zufolge gibt es in Deutschland bis zu 800.000 Selbstzahler, die medizinisches Cannabis über ein Privatrezept beziehen, während die Zahl der Patienten mit Kostenübernahme durch die GKV deutlich geringer ist.

Eine klare Warnung vor unseriösen Online-Angeboten und Eigenmedikation

Der wachsende Markt lockt leider auch unseriöse Anbieter an, die Rezepte ohne echten Arztkontakt versprechen. Hier ist absolute Vorsicht geboten! Eine Therapie mit medizinischem Cannabis erfordert eine professionelle ärztliche Begleitung, um die passende Sorte und Dosierung zu finden und mögliche Risiken wie Neben- und Wechselwirkungen zu managen. Eigenmedikation ohne ärztliche Aufsicht ist riskant und kann Ihrer Gesundheit schaden.

Ein Rezept, das Sie nach dem Ausfüllen eines simplen Online-Fragebogens erhalten, kann eine verantwortungsvolle medizinische Betreuung niemals ersetzen. Verlassen Sie sich bitte ausschließlich auf qualifizierte Ärzte – entweder in einer Praxis vor Ort oder über eine seriöse telemedizinische Plattform. Ihre Gesundheit hat oberste Priorität.

Ihre monatlichen Therapiekosten realistisch planen

Die Theorie zur Preisgestaltung ist das eine, aber was bedeutet das konkret für Ihr Budget? Um die Kosten für Cannabisblüten auf Privatrezept greifbar zu machen, müssen wir uns die Praxis ansehen. Der entscheidende Faktor, der Ihre monatlichen Ausgaben bestimmt, ist die vom Arzt festgelegte Tagesdosis.

Diese Dosis wird individuell auf Basis Ihrer Erkrankung, der Symptomstärke und Ihrer persönlichen Reaktion auf die Behandlung festgelegt. Ein Patient mit chronischen Schmerzen benötigt oft eine andere Menge als jemand, der Cannabis gegen Schlafstörungen einsetzt.

Fallbeispiele aus der Therapiepraxis

Um Ihnen ein Gefühl für die möglichen Kosten zu geben, schauen wir uns einige typische Beispiele an. Bedenken Sie bitte, dass dies nur Orientierungspunkte sind; Ihre individuelle Situation wird Ihr Arzt immer gesondert beurteilen.

  • Szenario 1: Geringer Bedarf
    Ein Patient leidet an leichten Schlafstörungen. Der Arzt verordnet eine niedrige Dosis von 0,2 Gramm pro Tag zur Einnahme vor dem Zubettgehen. Das entspricht einem Monatsbedarf von etwa 6 Gramm.

  • Szenario 2: Mittlerer Bedarf
    Eine Patientin mit chronischen Nervenschmerzen erhält eine Verordnung über 0,5 Gramm täglich, aufgeteilt auf zwei Einnahmen. Ihr monatlicher Bedarf summiert sich so auf rund 15 Gramm.

  • Szenario 3: Hoher Bedarf
    Bei einem Patienten mit starken Spastiken aufgrund von Multipler Sklerose ist eine höhere Dosis von 1 Gramm pro Tag notwendig. Dies führt zu einem Monatsbedarf von ungefähr 30 Gramm.

Die folgende Grafik illustriert, wie THC-Konzentration, Tagesdosis und Verschreibungshäufigkeit in der Praxis oft zusammenhängen.

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Man sieht deutlich, dass eine moderate THC-Stärke oft mit einer gut beherrschbaren Tagesdosis einhergeht, was den Großteil der monatlichen Verschreibungen ausmacht.

Kostenoptimierung durch kluge Planung

Neben der Dosis haben Sie einen weiteren Hebel, um die Ausgaben zu steuern: die Wahl der Packungsgröße. Wie im Supermarkt sind größere Mengen oft günstiger. Der Preis pro Gramm für eine 10-Gramm-Packung ist fast immer spürbar niedriger als für eine 5-Gramm-Packung derselben Sorte.

Sprechen Sie Ihren Arzt darauf an. Wenn Ihre Therapie stabil läuft und Sie eine gut verträgliche Sorte gefunden haben, kann ein Rezept über eine größere Packung die finanzielle Belastung jeden Monat senken.

Tipp: Ein offenes Gespräch über die Kosten ist ein Zeichen für einen verantwortungsvollen Umgang mit der eigenen Therapie. Ihr Arzt ist Ihr Partner und wird mit Ihnen gemeinsam nach einer Lösung suchen, die medizinisch passt und für Sie finanziell machbar ist.

Beispielrechnung für monatliche Therapiekosten

Diese Tabelle zeigt beispielhafte monatliche Kosten basierend auf unterschiedlichen Tagesdosierungen und einem angenommenen Durchschnittspreis pro Gramm.

Tägliche Dosierung Monatlicher Bedarf (Gramm) Geschätzte monatliche Kosten
0,2 g 6 g 60 € – 84 €
0,5 g 15 g 150 € – 210 €
1,0 g 30 g 300 € – 420 €

Schon kleine Anpassungen in der Dosierung oder die Wahl einer größeren Packung können über den Monat gesehen einen großen Unterschied machen.

Wann die Versicherung doch noch einspringt

Auch wenn Sie Ihre Cannabistherapie mit einem Privatrezept beginnen, müssen Sie nicht zwangsläufig für immer auf den Kosten sitzen bleiben. Es gibt Wege, finanzielle Entlastung zu erlangen, insbesondere wenn Sie privatversichert sind oder Anspruch auf Beihilfe haben.

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Der große Unterschied zur gesetzlichen Krankenkasse (GKV) liegt in Ihrem individuellen Versicherungsvertrag. Während die GKV an strikte gesetzliche Regeln gebunden ist, hängt bei der privaten Krankenversicherung (PKV) alles von Ihren vereinbarten Tarifleistungen ab. Hier liegt oft die Chance, da die Vertragsbedingungen mehr Spielraum bieten können.

So stellen Sie die Weichen für einen erfolgreichen Antrag

Eine gute Vorbereitung ist entscheidend, um die Wahrscheinlichkeit einer Kostenübernahme zu erhöhen. Ihre Versicherung benötigt eine hieb- und stichfeste medizinische Begründung, warum die Therapie mit Cannabis für Sie unverzichtbar ist.

Diese Unterlagen bilden das Fundament für einen überzeugenden Antrag:

  • Ärztliches Attest: Ein detailliertes Schreiben Ihres Arztes ist entscheidend. Es sollte die Diagnose, alle bisherigen, erfolglosen Therapieversuche und die medizinische Notwendigkeit der Cannabisbehandlung klar darlegen.
  • Therapieplan: Legen Sie transparent dar, welche Sorte in welcher Dosierung geplant ist und wie die voraussichtlichen monatlichen Cannabisblüten auf Privatrezept Kosten aussehen.
  • Krankenakten: Sammeln Sie alle relevanten Befunde und Arztbriefe, die Ihre Krankengeschichte lückenlos dokumentieren und belegen, dass Standardtherapien nicht ausreichend gewirkt haben.

Ein sauber aufbereiteter Antrag macht oft den Unterschied. Die Hürde bei der GKV ist meist höher. Wenn das für Sie relevant ist, lesen Sie unseren Beitrag, wie Sie bei der Krankenkasse medizinisches Cannabis beantragen können.

Erwartungen realistisch halten: Eine Zusage ist leider nie garantiert. Aber mit einer schlüssigen Argumentation und vollständigen Unterlagen steigen Ihre Erfolgschancen erheblich.

Ein Blick auf mögliche Risiken und Nebenwirkungen

Eine fundierte Therapieentscheidung basiert auf umfassender Aufklärung. Jede wirksame medizinische Behandlung kann auch Begleiterscheinungen haben. Daher ist es essenziell, offen über die möglichen Risiken einer Therapie mit Cannabisblüten zu sprechen. Dieses Gespräch ist die Grundlage für das Vertrauen zwischen Ihnen und Ihrem Arzt.

Die ärztliche Begleitung ist hierbei unerlässlich. Nur ein Arzt kann beurteilen, ob diese Therapie für Sie infrage kommt, die passende Sorte und Dosierung findet und eventuelle Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten überwacht. Sich ohne ärztliche Aufsicht selbst zu behandeln, kann unvorhersehbare Risiken bergen.

Typische Begleiterscheinungen, die auftreten können

Jeder Mensch reagiert anders auf medizinisches Cannabis. Dennoch gibt es bekannte Nebenwirkungen, über die Sie Bescheid wissen sollten. Eine tiefere Analyse des Themas finden Sie in unserem ausführlichen Artikel über die Nebenwirkungen von medizinischem Cannabis.

Hier die häufigsten Punkte im Überblick:

  • Kognitive Effekte: Besonders zu Beginn der Therapie können Konzentration, Kurzzeitgedächtnis und Reaktionsfähigkeit vorübergehend beeinträchtigt sein.
  • Auswirkungen auf den Kreislauf: Schwindel, Mundtrockenheit oder auch Herzrasen können auftreten, legen sich aber meist schnell wieder.
  • Psychische Reaktionen: Bei manchen Patienten kann es zu Stimmungsänderungen, Angstgefühlen oder in seltenen Fällen zu paranoiden Gedanken kommen.
  • Fahrtüchtigkeit: Wichtig: Die Fähigkeit, Auto zu fahren oder Maschinen zu bedienen, kann beeinträchtigt sein. Klären Sie dieses Thema unbedingt mit Ihrem Arzt.
  • Toleranzentwicklung: Bei regelmäßiger Einnahme kann sich der Körper an die Dosis gewöhnen, was eine Anpassung durch den Arzt erfordern kann.
  • Wechselwirkungen: Cannabis kann die Wirkung anderer Medikamente beeinflussen. Sprechen Sie immer offen mit Ihrem Arzt über alle Medikamente, die Sie einnehmen.

Diese Liste unterstreicht, warum eine professionelle ärztliche Betreuung der einzig sichere Weg ist. So stellen Sie gemeinsam sicher, dass der Nutzen der Therapie die möglichen Risiken klar überwiegt.

Fazit: Transparenz und ärztliche Begleitung sind der Schlüssel

Die Kosten für Cannabisblüten auf Privatrezept sind heute transparenter und für viele Patienten zugänglicher als je zuvor. Ein Preis zwischen 6 und 15 Euro pro Gramm, beeinflusst durch Sorte, Menge und Apotheke, bildet die Grundlage für Ihre Budgetplanung.

Der entscheidende Faktor für eine erfolgreiche und sichere Therapie ist jedoch nicht allein der Preis, sondern die enge Zusammenarbeit mit einem qualifizierten Arzt. Er ist Ihr Partner, der nicht nur die medizinisch richtige Sorte und Dosierung findet, sondern Sie auch über Wirkungen und mögliche Risiken aufklärt.

Unser Appell an Sie: Zögern Sie nicht, das Gespräch mit einem Arzt zu suchen. Bereiten Sie sich gut vor, sprechen Sie offen über Ihre Erwartungen und auch über Ihre finanziellen Möglichkeiten. Ein Privatrezept ist oft der unkomplizierteste Weg, um schnell und legal Zugang zu einer qualitätsgeprüften Cannabis-Therapie zu erhalten. Nutzen Sie diese Chance für Ihre Gesundheit.

Zusammenfassung potenzieller Risiken und Nebenwirkungen

  • Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten: Die Wirkung anderer Arzneimittel kann verstärkt oder abgeschwächt werden.
  • Kognitive Beeinträchtigungen: Konzentration, Kurzzeitgedächtnis und Reaktionsfähigkeit können vorübergehend nachlassen.
  • Psychische Effekte: Stimmungsänderungen, Angstgefühle oder Paranoia sind in einigen Fällen möglich.
  • Kreislaufprobleme: Schwindel, Mundtrockenheit oder Herzrasen können als Nebenwirkungen auftreten.
  • Entwicklung einer Toleranz: Bei längerer Anwendung kann eine Dosisanpassung durch den Arzt notwendig werden.
  • Auswirkungen auf die Fahrtüchtigkeit: Die Fähigkeit, Fahrzeuge zu führen oder Maschinen zu bedienen, kann beeinträchtigt sein.
  • Mögliche „Hangover“-Effekte: Insbesondere bei der Anwendung gegen Schlafstörungen kann es am nächsten Tag zu Müdigkeit kommen.

FAQ: Häufige Fragen zu Kosten und Cannabis-Rezepten

Warum gibt es Preisunterschiede zwischen den Apotheken?

Preisunterschiede entstehen hauptsächlich durch den variablen Apothekeneinkaufspreis (AEP). Je nachdem, bei welchem Großhändler eine Apotheke einkauft und welche Mengen sie abnimmt, kann ihr Einkaufspreis leicht variieren. Da der Endpreis auf diesem AEP basiert, führen schon kleine Unterschiede zu abweichenden Preisen für den Patienten. Ein Vergleich zwischen spezialisierten Apotheken kann sich daher lohnen.

Wie lange ist ein Privatrezept für Cannabis gültig?

Ein Privatrezept für medizinisches Cannabis ist in der Regel bis zu drei Monate nach dem Ausstellungsdatum gültig. Seit der Gesetzesänderung im April 2024 wird medizinisches Cannabis auf einem normalen Rezept verschrieben, nicht mehr auf einem speziellen Betäubungsmittelrezept (BtM-Rezept), was den Prozess vereinfacht hat.

Was passiert, wenn meine verordnete Cannabissorte nicht verfügbar ist?

Sollte Ihre Sorte nicht lieferbar sein, darf der Apotheker nicht eigenmächtig eine andere abgeben. Er muss Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt halten. Gemeinsam wird dann eine pharmazeutisch gleichwertige Alternative gesucht, die ein ähnliches THC/CBD- und Terpenprofil aufweist, um die Kontinuität Ihrer Therapie sicherzustellen.

Kann ich mein Cannabis-Rezept in jeder beliebigen Apotheke einlösen?

Ja, rein rechtlich können Sie Ihr Rezept in jeder deutschen Apotheke einlösen. Aus praktischen Gründen ist es jedoch sehr empfehlenswert, sich an eine auf medizinisches Cannabis spezialisierte Apotheke zu wenden. Diese bieten oft ein breiteres Sortiment, eine bessere Verfügbarkeit und fachkundige Beratung.

Ist ein Privatrezept für Cannabis teurer als ein Kassenrezept?

Beim Privatrezept tragen Sie die Kosten für das Medikament selbst, während bei einem Kassenrezept die Krankenkasse (nach Genehmigung) zahlt. Der Preis des Medikaments selbst ist jedoch derselbe. Der große Vorteil des Privatrezepts ist der schnelle und unbürokratische Zugang zur Therapie ohne langwieriges Genehmigungsverfahren bei der Krankenkasse.

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