Ursache Rote Augen: Die häufigsten Gründe & wann Sie zum Arzt sollten

Aug. 8, 2025 | Cannabis

Ein brennendes Gefühl und der besorgte Blick in den Spiegel – rote Augen sind mehr als nur ein kosmetisches Ärgernis. Meistens steckt dahinter eine harmlose Erweiterung der feinen Blutgefäße in der Bindehaut, die dann als Rötung sichtbar wird. Die Auslöser sind oft ganz alltäglich und reichen von Müdigkeit über Umweltreize bis hin zum Einsatz bestimmter Medikamente.

Dieser Ratgeber hilft Ihnen dabei, die möglichen Auslöser besser einzuordnen, die Symptome richtig zu deuten und zu erkennen, wann ein Gespräch mit einem fürsorglichen Arzt unerlässlich ist.

Was wirklich hinter roten Augen steckt

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Ein rotes Auge ist selten nur ein isoliertes Problem. Es ist vielmehr ein deutliches Zeichen dafür, dass im Auge etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist. Die Rötung selbst entsteht, weil die winzigen, normalerweise fast unsichtbaren Blutgefäße in der Bindehaut (Konjunktiva) oder der Lederhaut (Sklera) anschwellen. Dadurch strömt mehr Blut durch sie hindurch, und das Augenweiß färbt sich rötlich.

Doch warum geschieht das? Die Gründe dafür sind so vielfältig wie unser Leben selbst. Dieser Leitfaden soll Ihnen dabei helfen, die möglichen Auslöser besser einzuordnen und zu erkennen, wann der Gang zum Arzt wirklich sinnvoll ist.

Harmlos oder ein echtes Warnsignal?

In den meisten Fällen sind rote Augen auf unbedenkliche Reize zurückzuführen und verschwinden nach kurzer Zeit von allein wieder. Manchmal ist die Rötung aber auch ein Alarmsignal des Körpers, das auf eine ernstere, zugrunde liegende Erkrankung hindeuten kann.

Es ist entscheidend, hier die Unterschiede zu kennen:

  • Vorübergehende Reizungen: Diese entstehen oft durch äußere Einflüsse. Denken Sie an trockene Heizungsluft, Zigarettenrauch, Schlafmangel oder einfach zu langes Starren auf den Bildschirm.
  • Medizinische Ursachen: Hier wird es ernster. Dazu gehören Infektionen wie eine Bindehautentzündung, Allergien oder auch schwerwiegendere Augenerkrankungen wie ein Glaukom.

Rote Augen sind in Deutschland ein weit verbreitetes Phänomen. Allein Allergien wie Heuschnupfen, die oft mit Augenrötungen und Juckreiz einhergehen, betreffen jährlich bis zu 20 Millionen Menschen. Zusätzlich leidet etwa 50 % der Bevölkerung zumindest zeitweise unter trockenen Augen – eine weitere sehr häufige rote augen ursache. Diese Zahlen verdeutlichen, wie wichtig es ist, die eigene Situation richtig einzuschätzen. Wenn Sie tiefer in die vielfältigen Ursachen und Hintergründe eintauchen möchten, bietet dieser Artikel fundierte Informationen.

Verstehen Sie diesen Artikel als eine solide Informationsbasis, die Sie auf ein Gespräch mit Ihrem Arzt vorbereiten soll. Er kann und will keine professionelle Diagnose ersetzen, aber er gibt Ihnen das nötige Wissen an die Hand, um die richtigen Fragen zu stellen.

Alltägliche Auslöser für rote Augen erkennen

Nicht immer steckt hinter rote-augen gleich eine ernsthafte Erkrankung. Viel häufiger finden sich die Ursachen für rote Augen direkt in unserem Alltag, unserer Umgebung und unseren Gewohnheiten. Diese Auslöser sind in der Regel harmlos, aber es ist gut, sie zu kennen, um schnell und einfach gegensteuern zu können.

Schon ein kurzer Blick auf unsere Umwelt liefert oft die ersten Hinweise. Trockene Heizungsluft im Winter oder die Klimaanlage im Sommer entziehen der Luft Feuchtigkeit. Das spüren unsere Augen sofort, denn ihr natürlicher Tränenfilm trocknet ebenfalls aus. Das Ergebnis sind gereizte und gerötete Augen.

Ganz ähnlich reagieren die Augen auf andere äußere Reize wie Zigarettenrauch, kräftigen Wind oder das Chlorwasser im Schwimmbad. Solche Einflüsse irritieren die empfindliche Bindehaut, woraufhin sich die feinen Blutgefäße erweitern – das klassische rote Auge ist die sichtbare Folge.

Moderne Lebensgewohnheiten als besondere Herausforderung

Unser moderner Lebensstil verlangt unseren Augen einiges ab. Ein Paradebeispiel dafür ist das sogenannte Office-Eye-Syndrom, das durch stundenlanges Starren auf Bildschirme entsteht. Dabei blinzeln wir automatisch viel seltener, was die Benetzung der Augenoberfläche stört und unweigerlich zu trockenen, geröteten Augen führt.

Andere typische Gründe, die viele aus eigener Erfahrung kennen, sind:

  • Schlafmangel: Wer zu wenig schläft, gibt seinen Augen nicht die nötige Zeit zur Regeneration und Befeuchtung. Ein müder, geröteter Blick am Morgen ist da keine Überraschung.
  • Kontaktlinsen: Unsachgemäße Handhabung, zu langes Tragen oder nachlässige Hygiene können die Hornhaut reizen und ihre Sauerstoffversorgung beeinträchtigen. Im schlimmsten Fall drohen sogar Infektionen.
  • Allergene: Pollen, Hausstaub oder Tierhaare sind für viele Menschen ein ständiger Begleiter. Die allergische Reaktion darauf zeigt sich oft zuerst durch stark juckende und rote Augen.

Diese Grafik fasst schön zusammen, wie die Kernsymptome – Rötung, Brennen und Juckreiz – oft zusammen auftreten und uns wichtige Hinweise auf den eigentlichen Auslöser geben.

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Man sieht deutlich: Eine Rötung kommt selten allein. Die Begleitsymptome helfen uns dabei, die Ursache besser einzugrenzen.

Aus der Praxis: Ein Patient kam zu mir und klagte über ständig rote, brennende Augen, besonders nach langen Arbeitstagen im Büro. Im Gespräch stellte sich heraus, dass nicht nur die Bildschirmarbeit das Problem war. Auch der direkt auf sein Gesicht gerichtete Ventilator am Schreibtisch trocknete seine Augen zusätzlich aus. Nachdem er den Luftstrom anders ausrichtete und die „20-20-20-Regel“ für regelmäßige Bildschirmpausen befolgte, besserten sich seine Beschwerden innerhalb weniger Tage erheblich. Dieser Fall zeigt, wie wichtig es ist, gemeinsam mit einem Arzt die individuellen Alltagsgewohnheiten zu analysieren.

Die folgende Tabelle gibt Ihnen eine schnelle Übersicht über die häufigsten Ursachen und was Sie im ersten Schritt dagegen tun können.

Häufige Ursachen für rote Augen und schnelle Abhilfe

Eine übersichtliche Darstellung der häufigsten, meist harmlosen Ursachen für rote Augen und was man im Alltag dagegen tun kann.

Ursache Typische Symptome Mögliche Sofortmaßnahmen (ersetzen keinen Arztbesuch!)
Umweltreize (Wind, Rauch, trockene Luft) Trockenheit, leichtes Brennen, Gefühl eines Fremdkörpers Regelmäßig lüften, Luftbefeuchter nutzen, Reize meiden, befeuchtende Augentropfen
Bildschirmarbeit (Office-Eye-Syndrom) Müde, brennende, trockene Augen, manchmal verschwommenes Sehen Regelmäßige Pausen (20-20-20-Regel*), bewusstes Blinzeln, Bildschirm richtig positionieren
Schlafmangel Gerötete, müde aussehende Augen, oft morgens am schlimmsten Ausreichend Schlaf (7-8 Stunden), vor dem Schlafen Bildschirmzeit reduzieren
Kontaktlinsen Gefühl eines Fremdkörpers, Reizung, Rötung Tragezeiten einhalten, auf gründliche Hygiene achten, zwischendurch Brille tragen
Allergien (Pollen, Staub, Tierhaare) Starker Juckreiz, wässrige Augen, Schwellung der Lider Kontakt mit Allergenen meiden, antiallergische Augentropfen, kalte Kompressen

*Die 20-20-20-Regel: Alle 20 Minuten für 20 Sekunden auf ein Objekt in 20 Fuß (ca. 6 Meter) Entfernung schauen.

Glücklicherweise lassen sich viele dieser alltäglichen Probleme gut selbst in den Griff bekommen. Sollte die Ursache der roten Augen aber unklar bleiben, Schmerzen hinzukommen oder die Rötung nach wenigen Tagen nicht abklingen, ist ein Gespräch mit einem Arzt unerlässlich. Jegliche Form der Eigenmedikation ohne ärztliche Diagnose ist riskant, da sie die Symptome einer ernsten Erkrankung verschleiern könnte.

Wenn eine Erkrankung die Ursache ist

Manchmal sind rote Augen mehr als nur eine kurzfristige Reaktion auf äußere Einflüsse. Sie können ein wichtiges Warnsignal unseres Körpers sein, das auf eine tiefer liegende Erkrankung hindeutet. In solchen Fällen ist es entscheidend, die Zeichen richtig zu deuten und ärztlichen Rat einzuholen, um die genaue Ursache für die roten Augen zu finden.

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Ein Besuch beim Arzt ist hier unverzichtbar. Nur ein Experte kann wirklich beurteilen, ob es sich um eine harmlose Rötung oder ein ernstes Problem handelt und die richtige Diagnose stellen.

Die häufigsten medizinischen Ursachen

Eine der bekanntesten Ursachen für rote Augen ist die Bindehautentzündung, medizinisch auch Konjunktivitis genannt. Dabei entzündet sich die dünne Schleimhaut, die den weißen Teil des Auges und die Innenseite der Lider bedeckt. Doch Bindehautentzündung ist nicht gleich Bindehautentzündung.

Man unterscheidet im Wesentlichen zwei Hauptformen:

  • Infektiöse Konjunktivitis: Ausgelöst durch Viren oder Bakterien, ist diese Form oft hochansteckend. Typische Anzeichen sind, neben der Rötung, ein unangenehmes Fremdkörpergefühl, Brennen und häufig ein wässriges oder eitriges Sekret, das die Wimpern besonders morgens verklebt.
  • Nicht-infektiöse Konjunktivitis: Hierunter fallen Reizungen, die durch Allergien oder trockene Augen entstehen. Diese Variante ist nicht ansteckend, kann aber für die Betroffenen trotzdem sehr belastend sein.

Gerade Allergien sind in Deutschland ein weit verbreitetes Problem. Fast 30 % der Bevölkerung leiden darunter, wobei der Heuschnupfen ganz vorne mitspielt. Die allergische Reaktion führt oft zu einer Bindehautentzündung, die sich durch intensiven Juckreiz, Rötung und starken Tränenfluss bemerkbar macht. In Fachartikeln, wie dem der Pharmazeutischen Zeitung, können Sie mehr über diese Zusammenhänge erfahren.

Seltenere, aber ernste Erkrankungen des Auges

Während eine Bindehautentzündung in den meisten Fällen gut in den Griff zu bekommen ist, gibt es auch ernstere Erkrankungen, die rote Augen als Symptom haben. Ein Paradebeispiel ist das akute Glaukom, besser bekannt als Glaukomanfall. Dabei schnellt der Augeninnendruck plötzlich in die Höhe. Das Resultat sind heftige Schmerzen, Sehstörungen wie Nebelsehen oder das Wahrnehmen von Farbringen um Lichtquellen, Übelkeit und ein steinharter Augapfel. Hierbei handelt es sich um einen absoluten medizinischen Notfall, der sofort behandelt werden muss, um bleibende Schäden am Sehnerv zu verhindern.

Ein rotes Auge, das von starken Schmerzen oder einer plötzlichen Sehverschlechterung begleitet wird, ist immer ein Alarmzeichen. Zögern Sie in einem solchen Fall keine Sekunde und suchen Sie umgehend einen Arzt oder eine Notaufnahme auf.

Eine weitere ernstzunehmende Ursache für rote Augen ist die Uveitis, eine Entzündung der mittleren Augenhaut. Sie kann schleichend beginnen und äußert sich durch eine tiefe, dumpfe Rötung, Lichtempfindlichkeit und verschwommenes Sehen. Eine gründliche ärztliche Untersuchung ist hier besonders wichtig, da eine Uveitis auch ein Hinweis auf andere systemische Erkrankungen im Körper sein kann. Auch wenn solche Erkrankungen seltener auftreten, ist es gut, über die möglichen Warnsignale Bescheid zu wissen. Sollten Sie sich für die verschiedenen Aspekte und auch die möglichen Nebenwirkungen von medizinischen Cannabistherapien interessieren, haben wir in einem weiterführenden Artikel detaillierte Informationen für Sie zusammengestellt.

Wann rote Augen ein Fall für den Arzt sind: Diese Warnsignale sollten Sie ernst nehmen

Ein rotes Auge ist meistens nur eine lästige, aber harmlose Begleiterscheinung – ausgelöst durch Zugluft, zu langes Starren auf den Bildschirm oder eine schlaflose Nacht. Doch es gibt Situationen, in denen das rote Auge mehr ist als nur eine kosmetische Störung. Es wird zum Alarmsignal, das auf eine ernste rote-augen ursache hinweist. Hier ist schnelles und entschlossenes Handeln gefragt, um Ihr Augenlicht zu schützen.

Wenn eines der folgenden Symptome auftritt, sollten Sie nicht zögern. Der Griff zum Telefonhörer, um einen Augenarzt oder die Notaufnahme zu kontaktieren, ist dann der einzig richtige Schritt. Selbstbehandlungsversuche oder abwarten können hier fatale Folgen haben.

Starke Schmerzen und plötzlicher Sehverlust

Das wohl deutlichste Warnzeichen sind starke, oft als pochend oder stechend beschriebene Schmerzen im oder um das Auge herum. Besonders alarmierend ist es, wenn diese Schmerzen ganz plötzlich auftreten und nicht nachlassen.

Gleiches gilt für eine abrupte Verschlechterung des Sehens. Sehen Sie plötzlich alles wie durch einen dichten Schleier? Tanzen Lichtblitze oder schwarze Punkte vor Ihren Augen, oder fällt Ihnen ein Teil Ihres gewohnten Sichtfeldes einfach aus? Handeln Sie sofort! Solche Symptome könnten auf einen akuten Glaukomanfall (Grüner Star) oder sogar eine Netzhautablösung hindeuten – beides absolute Notfälle.

Weitere kritische Begleitsymptome

Manchmal ist es nicht ein einzelnes, dramatisches Symptom, sondern die Kombination mehrerer Anzeichen, die auf ein ernstes Problem hindeutet. Achten Sie daher genau auf Veränderungen, die gemeinsam mit dem roten Auge auftreten. Sie sind oft der entscheidende Hinweis auf die eigentliche rote augen ursache.

Hier eine Übersicht, wann Sie sofort einen Arzt aufsuchen sollten:

  • Veränderte Pupille: Ist eine Pupille plötzlich starr, deutlich enger oder weiter als die andere? Das ist ein klares Notfallsignal.
  • Extreme Lichtempfindlichkeit: Wenn jeder Lichtstrahl im Auge schmerzt (Photophobie), kann das auf eine tiefere Entzündung im Augeninneren hindeuten, beispielsweise eine Iritis.
  • Kopfschmerzen und Übelkeit: Ein rotes Auge in Verbindung mit heftigen Kopfschmerzen und Übelkeit ist die klassische Trias eines akuten Glaukomanfalls.
  • Nach einer Verletzung: Jede Rötung, die nach einem Stoß, einem Schlag oder dem Eindringen eines Fremdkörpers auftritt, muss ärztlich begutachtet werden. Nur so lassen sich unsichtbare innere Schäden ausschließen.
  • Eitriger Ausfluss: Klebt Ihr Auge morgens zu und sondert ein gelblich-grünes Sekret ab, deutet das auf eine heftige bakterielle Infektion hin, die eine gezielte Behandlung erfordert.

Betrachten Sie diese Warnsignale als direkten Auftrag Ihres Körpers, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. In all diesen Fällen gilt: Zögern Sie nicht. Ein Arzt kann nicht nur schnell die Ursache finden, sondern auch die richtige Therapie einleiten und so verhindern, dass aus einem akuten Problem ein dauerhafter Schaden für Ihr Sehvermögen wird. Ihre Augengesundheit hat oberste Priorität.

Was Sie beim Arztbesuch erwartet

Der Gedanke, wegen roter Augen zum Arzt zu gehen, kann etwas verunsichern. Was wird mich erwarten? Doch keine Sorge, ein Arztbesuch ist der erste Schritt zur Besserung und mit ein wenig Vorbereitung fühlen Sie sich gleich viel sicherer. Betrachten Sie Ihren Arzt als einen Partner, der gemeinsam mit Ihnen herausfinden will, was hinter den geröteten Augen steckt, und die passende Lösung findet.

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Alles beginnt mit einem Gespräch, der sogenannten Anamnese. Ihr Arzt wird Ihnen gezielte Fragen stellen, um die möglichen Auslöser Stück für Stück einzugrenzen.

Typische Fragen im Erstgespräch

Je genauer Sie antworten können, desto schneller kommt Ihr Arzt der Ursache auf die Spur. Bereiten Sie sich am besten auf Fragen wie diese vor:

  • Wann ist die Rötung zum ersten Mal aufgetreten?
  • Ist nur ein Auge betroffen oder beide?
  • Haben Sie weitere Beschwerden? Dazu gehören zum Beispiel Schmerzen, Juckreiz, Brennen oder das Gefühl, einen Fremdkörper im Auge zu haben.
  • Sehen Sie schlechter als sonst oder reagieren Ihre Augen empfindlicher auf Licht?
  • Tragen Sie Kontaktlinsen? Haben Sie vielleicht neue Pflegemittel ausprobiert?
  • Sind bei Ihnen Allergien bekannt?

Ihre Antworten sind wie Puzzleteile, die dem Arzt helfen, das Gesamtbild zu sehen und zwischen einer harmlosen Reizung, einer Infektion oder einer ernsteren Erkrankung zu unterscheiden.

Nach dem Gespräch folgt die körperliche Untersuchung, die in der Regel völlig schmerzfrei ist. Mit einer Spaltlampe, einem speziellen Mikroskop, kann der Arzt die vorderen Bereiche Ihrer Augen stark vergrößert betrachten. So erkennt er selbst kleinste Veränderungen an Bindehaut, Hornhaut oder Iris. Eine weitere Routineuntersuchung ist die Tonometrie, bei der der Augeninnendruck gemessen wird. Das ist besonders wichtig, um einen Grünen Star (Glaukom) auszuschließen.

Ein gut vorbereiteter Patient ist der beste Partner für den Arzt. Ihre präzisen Beobachtungen helfen, die Diagnose zu beschleunigen und die richtige Therapie zu finden.

Gängige Behandlungswege je nach Diagnose

Sobald die Diagnose feststeht, wird Ihr Arzt eine passende Behandlung vorschlagen. Die Therapie hängt natürlich immer ganz von der Ursache für Ihre roten Augen ab.

  • Trockene Augen: Hier schaffen oft schon befeuchtende Augentropfen, auch als künstliche Tränen bekannt, Abhilfe.
  • Bakterielle Infektion: In diesem Fall werden antibiotische Augentropfen oder -salben verschrieben, die gezielt gegen die Erreger wirken.
  • Allergische Reaktion: Antiallergische Augentropfen (sogenannte Antihistaminika) sind hier das Mittel der Wahl. Sie lindern Juckreiz und Rötung meist schnell und effektiv.
  • Glaukom (Grüner Star): Hier kommen spezielle Augentropfen zum Einsatz, die den Augeninnendruck senken. Eine bekannte Studie aus dem Jahr 1971 zeigte bereits, dass das Rauchen von Cannabis den Augeninnendruck signifikant senken kann (1). Diese Erkenntnis ist grundlegend, jedoch muss beachtet werden, dass die alleinige Anwendung von Cannabis wegen der kurzen Wirkdauer und möglicher Nebenwirkungen heute nicht als Standardtherapie gilt. Dennoch kann es in manchen Fällen eine ergänzende Rolle spielen, was Sie unbedingt mit einem erfahrenen Arzt besprechen sollten.

Ganz wichtig ist, dass Sie sich genau an die Anweisungen Ihres Arztes halten. Sollten Sie unsicher sein oder eine Zweitmeinung wünschen, kann es sinnvoll sein, einen Cannabis-Arzt in Ihrer Nähe zu konsultieren. Spezialisierte Privatärzte können Sie umfassend beraten und haben oft Erfahrung mit alternativen Behandlungsoptionen.

So behalten Sie den Durchblick für Ihre Augengesundheit

Rote Augen sind mehr als nur ein kosmetisches Problem – sie können ein wichtiges Signal Ihres Körpers sein. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von harmlosen Reizungen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen, die eine schnelle Behandlung erfordern. Das Wichtigste ist, auf die Zeichen zu achten und zu wissen, wann professionelle Hilfe gefragt ist. Bei Schmerzen, plötzlichen Sehstörungen oder wenn die Rötung einfach nicht verschwinden will, ist der Gang zum Arzt unumgänglich.

Ihr Arzt ist der beste Ansprechpartner, um die genaue rote augen ursache zu ermitteln und eine passende Behandlung zu starten. Zögern Sie nicht, aktiv zu werden und für Ihre Augengesundheit einzutreten.

Mit den Informationen aus diesem Ratgeber haben Sie eine gute Grundlage, um im Gespräch mit Ihrem Arzt die richtigen Fragen zu stellen. Ihr eigenes Engagement ist oft der erste Schritt zur Besserung. Es ist auch faszinierend, wie tief die Wissenschaft mittlerweile blickt. So wird beispielsweise die Wirkung von Terpenen – den aromatischen Verbindungen in Pflanzen wie Cannabis – im Hinblick auf entzündungshemmende Prozesse erforscht. Das zeigt, wie vielschichtig das Thema ist.

Am Ende des Tages kann jedoch nichts eine gründliche ärztliche Untersuchung ersetzen, um die Ursache für rote Augen zweifelsfrei zu klären.

Zusammenfassung potenzieller Risiken und Nebenwirkungen

Auch wenn Therapien oft helfen, ist es wichtig, über mögliche Risiken und Nebenwirkungen Bescheid zu wissen, insbesondere bei der Anwendung von medizinischem Cannabis, das manchmal im Kontext von Augenerkrankungen diskutiert wird. Sprechen Sie stets mit Ihrem Arzt über das individuelle Nutzen-Risiko-Verhältnis.

  • Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten: Cannabis kann die Wirkung anderer Arzneimittel, z. B. zur Blutdrucksenkung oder Beruhigung, beeinflussen.
  • Kreislaufprobleme: Es können Schwindel oder Herzrasen auftreten, besonders zu Beginn einer Therapie.
  • Kognitive Beeinträchtigungen: Konzentration, Kurzzeitgedächtnis und Reaktionsfähigkeit können vorübergehend beeinträchtigt sein.
  • Psychische Effekte: In seltenen Fällen können Angstgefühle, Paranoia oder Stimmungsänderungen auftreten.
  • Fahrtüchtigkeit: Nach der Einnahme von THC-haltigen Medikamenten dürfen Sie kein Fahrzeug führen oder Maschinen bedienen.
  • Toleranzentwicklung: Bei regelmäßiger Anwendung kann der Körper eine Toleranz entwickeln, was eine Dosisanpassung durch den Arzt erfordern kann.

Quellen und Studien

  1. Hepler, R. S., & Frank, I. R. (1971). Marihuana smoking and intraocular pressure. Journal of the American Medical Association, 217(10), 1392.

FAQ: Ihre häufigsten Fragen zu roten Augen

Im Praxisalltag hören wir immer wieder dieselben Fragen, wenn es um rote Augen geht. Das ist verständlich, denn kaum ein Symptom ist so sichtbar und kann so beunruhigen. Hier habe ich die wichtigsten Punkte für Sie zusammengefasst, um Ihnen eine erste Orientierung zu geben und die drängendsten Fragen schnell zu klären.

Können rote Augen von alleine wieder weggehen?

Ja, das ist sogar sehr oft der Fall. Wenn die Ursache harmlos ist – denken Sie an eine kurze Nacht, trockene Heizungsluft oder etwas Zugluft vom offenen Fenster –, erholt sich das Auge meist von selbst. Sobald der auslösende Reiz verschwunden ist, normalisiert sich die Situation oft innerhalb weniger Stunden oder Tage.

Bleibt die Rötung allerdings hartnäckig bestehen, kommen Schmerzen hinzu oder wird das Ganze sogar schlimmer, dann ist der Gang zum Arzt unumgänglich. Hier muss die Ursache professionell abgeklärt werden.

Ist ein geplatztes Äderchen im Auge gefährlich?

Ein geplatztes Äderchen, in der Fachsprache **Hyposphagma** genannt, sieht mit seinem leuchtend roten Fleck oft viel dramatischer aus, als es ist. In den allermeisten Fällen ist es völlig harmlos. Meist steckt eine plötzliche Druckspitze dahinter, wie sie beim heftigen Husten, Niesen oder beim Heben schwerer Gegenstände entstehen kann.

Typischerweise spüren Sie dabei keine Schmerzen und sehen auch nicht schlechter. Der Körper baut den kleinen Bluterguss ganz von allein wieder ab, was einige Tage dauern kann. Einzig wenn das geplatzte Äderchen nach einer Verletzung am Auge auftritt oder Sie Schmerzen haben, sollten Sie es umgehend ärztlich untersuchen lassen.

Welche Hausmittel helfen schnell bei roten Augen?

Bei leichten Reizungen, hinter denen keine ernsthafte Erkrankung steckt, können kühle Kompressen wahre Wunder wirken. Nehmen Sie einfach einen sauberen Waschlappen, befeuchten Sie ihn mit kaltem Wasser und legen Sie ihn für ein paar Minuten auf die geschlossenen Augen. Die Kälte sorgt dafür, dass sich die erweiterten Blutgefäße wieder zusammenziehen und die Rötung nachlässt.

Auch befeuchtende Augentropfen, oft als „künstliche Tränen“ bezeichnet, können die Augenoberfläche beruhigen. **Wichtiger Hinweis:** Diese Mittel dürfen nur bei harmlosen Reizungen angewendet werden und ersetzen keine ärztliche Diagnose. Lassen Sie die Finger von Experimenten mit Kamillentee-Auflagen. Diese können feine Partikel enthalten, die das Auge zusätzlich reizen oder sogar Allergien auslösen.

Wann ist ein rotes Auge ein Notfall?

Hier gibt es eine klare Regel: Ein rotes Auge wird immer dann zum Notfall, wenn bestimmte Warnsignale dazukommen. Zögern Sie keine Sekunde und suchen Sie einen Arzt oder die Notaufnahme auf, wenn Sie eines dieser Symptome bemerken:

  • Starke, vielleicht sogar pochende Schmerzen im Auge
  • Plötzliche Sehverschlechterung, als ob Sie durch Nebel schauen
  • Lichtblitze oder „fliegende Mücken“
  • Eine sichtbare Veränderung der Pupille (z. B. eine Pupille ist deutlich weiter als die andere)
  • Extreme Lichtempfindlichkeit
  • Starke Kopfschmerzen und Übelkeit, die gleichzeitig auftreten

Warum bekommt man vom Cannabiskonsum rote Augen?

Die typische Rötung wird durch die gefäßerweiternde Wirkung von **THC (Tetrahydrocannabinol)** ausgelöst. THC bindet an Rezeptoren im Körper, die unter anderem den Blutdruck regulieren. Dies führt zu einer Erweiterung der Blutgefäße, auch der kleinen Äderchen in den Augen, wodurch diese stärker durchblutet und somit rot werden. Dieser Effekt ist auch der Grund, warum medizinisches Cannabis bei Glaukom den Augeninnendruck senken kann.

Ob und wie stark sich die Rötung zeigt, ist aber von Mensch zu Mensch, der Dosis und der Cannabis-Sorte abhängig. Eine ärztliche Begleitung bei der Anwendung von medizinischem Cannabis ist unerlässlich, um Wirkungen und Nebenwirkungen richtig zu managen.

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