Welche Ärzte verschreiben Cannabis? Ihr Weg zum Rezept 2025

Aug. 25, 2025 | Cannabis

Fühlen Sie sich von Ihren chronischen Beschwerden im Stich gelassen? Haben Sie unzählige Therapien versucht, ohne die erhoffte Linderung zu finden? Sie sind nicht allein. Viele Patienten stehen vor der Frage, ob medizinisches Cannabis eine Option sein könnte, wissen aber nicht, an wen sie sich wenden sollen. Dieser Ratgeber nimmt Sie an die Hand und zeigt Ihnen, wie Sie einen kompetenten und verständnisvollen Arzt finden, der Sie auf diesem Weg begleiten kann.

Grundsätzlich darf in Deutschland jeder approbierte Arzt medizinisches Cannabis verordnen – mit Ausnahme von Zahn- und Tierärzten. Doch die Realität sieht oft anders aus. In der Praxis haben sich bestimmte Fachrichtungen als Pioniere und Experten etabliert, die über die notwendige Erfahrung verfügen, um eine solche Therapie sicher und wirksam zu steuern.

Den richtigen Ansprechpartner für eine Cannabis-Therapie finden

Für viele Patienten ist die Suche nach dem passenden Arzt der erste und oft schwierigste Schritt. Die Unsicherheit ist groß: Wer kennt sich wirklich aus? Wer nimmt mein Anliegen ernst? Auch wenn das Gesetz einen weiten Rahmen steckt, haben sich in der Praxis ganz klar bestimmte Fachrichtungen als zentrale Anlaufstellen herauskristallisiert.

Diese Spezialisierung ist kein Zufall. Ärzte in diesen Feldern betreuen tagtäglich Menschen mit komplexen, chronischen Krankheitsbildern, bei denen klassische Behandlungsmethoden oft nicht mehr greifen. Sie kennen die feinen Unterschiede bei Symptomen wie chronischen Schmerzen, Spastik bei Multipler Sklerose oder der quälenden Übelkeit während einer Chemotherapie aus ihrer täglichen Arbeit.

Spezialisierte Facharztrichtungen im Fokus

Die folgende Grafik gibt einen guten Überblick darüber, wie der Prozess von der Arztwahl bis zur Verordnung abläuft und welche Rolle die verschiedenen Akteure spielen.

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Alt-Text: Infografik zum Ablauf der Verschreibung von medizinischem Cannabis, von der Arztwahl bis zur Apotheke.

Man sieht hier sehr deutlich: Die Wahl des Arztes ist der Dreh- und Angelpunkt für alles, was danach kommt – sei es die Therapie selbst oder der Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenkasse.

Seit der Gesetzesänderung im Jahr 2017 ist der rechtliche Rahmen klarer. Medizinisches Cannabis kann bei schwerwiegenden Erkrankungen eine Option sein, wenn Standardtherapien versagt haben oder nicht vertragen werden. Mehr zu den Hintergründen der Gesetzesänderung erfahren Sie auf handelsblatt.com.

Ein erfahrener Arzt betrachtet nicht nur das Symptom, sondern den gesamten Menschen. Er wägt ab, ob medizinisches Cannabis eine sinnvolle Ergänzung zum bestehenden Behandlungsplan sein kann, und begleitet den Prozess engmaschig.

Facharztrichtungen und ihre typischen Anwendungsbereiche

Diese Tabelle gibt Ihnen einen schnellen Überblick, welche Fachärzte häufig eine Cannabis-Therapie begleiten und bei welchen Beschwerden dies typischerweise geschieht.

Facharztrichtung Häufige Anwendungsgebiete
Schmerztherapie / Anästhesiologie Chronische Schmerzen (z. B. neuropathisch, bei Krebs, Fibromyalgie)
Neurologie Spastik bei Multipler Sklerose, Tourette-Syndrom, Epilepsie
Palliativmedizin Schmerzlinderung, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen in der letzten Lebensphase
Onkologie Übelkeit und Erbrechen durch Chemotherapie, Tumorschmerzen, Kachexie (Auszehrung)
Gastroenterologie Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa)
Psychiatrie / Psychosomatik Schwere Depressionen, ADHS, posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS)
Allgemeinmedizin Koordination der Therapie, Begleitung bei chronischen Erkrankungen

Es geht eben nicht nur darum, ein Rezept auszustellen. Eine verantwortungsvolle Begleitung ist entscheidend. Ein spezialisierter Arzt kann mögliche Nebenwirkungen wie Schwindel oder Konzentrationsstörungen richtig einordnen und die Dosierung feinfühlig anpassen, bis der optimale therapeutische Effekt erreicht ist.

Die ärztliche Verantwortung bei der Cannabis-Verschreibung

Vielleicht haben Sie sich auch schon gefragt, warum manche Ärzte bei der Frage nach medizinischem Cannabis eher zögerlich reagieren. Das hat einen guten Grund: Die Entscheidung geht weit über das einfache Ausstellen eines Rezepts hinaus und ist mit einer tiefen Verantwortung für die Gesundheit und Sicherheit des Patienten verbunden.

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Alt-Text: Ein Arzt im Gespräch mit einem Patienten, was die partnerschaftliche Entscheidung symbolisiert.

Der Weg zu einer Cannabis-Therapie ist daher immer das Ergebnis einer sehr sorgfältigen und gewissenhaften Abwägung.

Mehr als nur ein Rezept

Bevor ein verantwortungsvoller Arzt medizinisches Cannabis in Betracht zieht, muss er eine ganze Reihe von Faktoren prüfen. Es geht darum, Ihre vollständige Krankengeschichte zu verstehen, bisherige Behandlungen zu bewerten und deren Erfolge – oder auch Misserfolge – zu analysieren. Am Ende steht immer die eine, entscheidende Frage: Ist Cannabis in diesem konkreten Fall die medizinisch sinnvollste und sicherste Option?

Dabei spielen vor allem diese Überlegungen eine zentrale Rolle:

  • Sind andere Therapien ausgeschöpft? Wurden bereits alle etablierten, leitliniengerechten Behandlungen ohne den gewünschten Erfolg versucht?
  • Wie hoch ist das individuelle Risiko? Gibt es Vorerkrankungen, aktuelle Medikationen oder Lebensumstände, die das Risiko von Nebenwirkungen erhöhen könnten?
  • Welches Potenzial bietet die Therapie? Liegen wissenschaftliche Erkenntnisse oder fundierte Erfahrungen vor, die für einen Nutzen bei Ihrem spezifischen Krankheitsbild sprechen?

Diese gründliche Prüfung ist kein Hindernis, sondern ein Schutzmechanismus. Sie stellt sicher, dass die Therapie auf einem soliden medizinischen Fundament steht und Ihnen als Patient bestmöglich hilft.

Der bürokratische Rahmen

Obwohl die Verschreibung von Cannabis seit 2017 legal ist, stellt vor allem die Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen eine große Hürde dar. Der damit verbundene, oft aufwendige Genehmigungsprozess ist für viele Ärzte ein Grund zur Zurückhaltung. Einen tieferen Einblick in diese Thematik bietet zum Beispiel ein Artikel auf zdfheute.de zu den Hintergründen der Cannabis-Verschreibung.

Ein Privatrezept kann diesen Prozess erheblich beschleunigen. Da der Antrag bei der Krankenkasse entfällt, liegt die Entscheidung allein im Ermessen des Arztes – basierend auf der medizinischen Notwendigkeit und dem Vertrauensverhältnis zum Patienten.

Dieser direktere Weg ermöglicht oft einen schnelleren Start in die Therapie. Er betont die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Ihnen und Ihrem Arzt, der eine fundierte Entscheidung trifft, die ganz auf Ihre individuelle Situation zugeschnitten ist.

So klappt das Gespräch mit Ihrem Arzt: Die richtige Vorbereitung

Der Gang zum Arzt ist oft mit Unsicherheit verbunden, gerade wenn es um ein so spezielles Thema wie medizinisches Cannabis geht. Doch sehen Sie es mal so: Sie sind der Experte für Ihren Körper und Ihre Beschwerden. Der Arzt ist der Experte für die medizinischen Optionen. Ein gut vorbereitetes Gespräch bringt dieses Wissen zusammen und schafft die Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit und die bestmögliche Therapie für Sie.

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Alt-Text: Eine Person macht sich Notizen in einem Block zur Vorbereitung auf ein Arztgespräch.

Nehmen Sie sich vor dem Termin bewusst Zeit, um Ihre Gedanken und Erfahrungen zu ordnen. Je klarer Sie Ihre Situation schildern können, desto besser kann Ihr Arzt die Lage einschätzen und eine passende Behandlung vorschlagen. Ihre Vorbereitung ist also kein lästiges Übel, sondern ein entscheidender Beitrag zu Ihrem eigenen Behandlungserfolg.

Ihre Checkliste für den Arzttermin

Im Stress des Gesprächs geht schnell mal ein wichtiger Punkt unter. Damit Ihnen das nicht passiert, haben wir eine einfache, aber effektive Checkliste zusammengestellt. Am besten nehmen Sie sich die Notizen direkt mit in die Praxis.

  • Ihre Krankengeschichte: Fassen Sie die wichtigsten Etappen Ihrer Erkrankung kurz zusammen. Seit wann bestehen die Symptome? Welche Diagnosen gibt es bereits?
  • Bisherige Therapien: Listen Sie auf, welche Medikamente und Behandlungen Sie schon hinter sich haben. Ganz wichtig: Notieren Sie auch, warum diese nicht den gewünschten Erfolg brachten oder welche Nebenwirkungen Sie geplagt haben.
  • Aktuelle Symptome: Werden Sie so konkret wie möglich. Wie stark sind Ihre Schmerzen auf einer Skala von 1 bis 10? Wie sehr beeinträchtigen Ihre Beschwerden den Alltag – Ihren Schlaf, Ihre Arbeit, Ihre Freizeit?
  • Erwartungen und Sorgen: Was erhoffen Sie sich konkret von einer Therapie mit Cannabis? Gibt es Bedenken, die Sie ansprechen möchten, etwa bezüglich der Anwendung oder möglicher Nebenwirkungen?

Eine gut geführte Dokumentation signalisiert Ihrem Arzt, dass Sie Ihre Gesundheit ernst nehmen und sich aktiv einbringen. Das erleichtert nicht nur das Gespräch, sondern auch die Ausstellung eines ärztlichen Attests, das für viele weitere Schritte entscheidend sein kann. Was genau in einem solchen Dokument stehen sollte, erfahren Sie in unserem Beitrag zum ärztlichen Attest für medizinisches Cannabis.

Sprechen Sie offen und ehrlich

Scheuen Sie sich nicht, alles anzusprechen, was Sie beschäftigt. Nur wenn Ihr Arzt das gesamte Bild kennt, kann er Sie wirklich als Partner auf Augenhöhe behandeln und eine Therapie finden, die zu Ihnen und Ihrem Leben passt. Dieser offene Austausch ist das Fundament für das Vertrauen, ohne das eine erfolgreiche Behandlung kaum möglich ist. Warnung: Jegliche Form der Eigenmedikation mit Cannabis vom Schwarzmarkt ist nicht nur illegal, sondern auch gefährlich. Sie haben keine Kontrolle über Reinheit, Wirkstoffgehalt und mögliche Verunreinigungen. Nur medizinisches Cannabis aus der Apotheke garantiert pharmazeutische Qualität und Sicherheit.

Aus der Praxis: Ein Fallbeispiel

Die Theorie ist das eine, die Praxis oft etwas ganz anderes. Um den Weg zur Cannabis-Therapie greifbarer zu machen, begleiten wir die fiktive Patientin Frau Schmidt. Ihre Geschichte steht stellvertretend für viele Menschen, die nach einem langen Leidensweg nach neuen Wegen suchen.

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Alt-Text: Eine Patientin im vertrauensvollen Gespräch mit ihrem Arzt über eine Cannabis-Therapie.

Frau Schmidt leidet seit über 10 Jahren an chronischen neuropathischen Schmerzen, eine Folge einer komplizierten Rückenoperation. Sie hat eine wahre Odyssee hinter sich: Starke Opioide, Physiotherapie und unzählige andere Behandlungen brachten nur kurz Linderung, dafür aber jede Menge belastende Nebenwirkungen wie ständige Müdigkeit und Konzentrationsprobleme.

Der Mut, neue Wege zu gehen

An einem Punkt, an dem ihre Lebensqualität massiv eingeschränkt war, begann Frau Schmidt, auf eigene Faust zu recherchieren. Sie stieß immer wieder auf Berichte über medizinisches Cannabis und beschloss, dieser Spur nachzugehen. Die größte Hürde war für sie die anfängliche Unsicherheit und die Frage: Welche Ärzte verschreiben Cannabis überhaupt und nehmen mein Anliegen auch ernst?

Um den oft langwierigen Genehmigungsprozess bei der Krankenkasse zu vermeiden, entschied sie sich bewusst für den Weg über einen spezialisierten Privatarzt. So konnte sie sicher sein, dass die Entscheidung allein auf medizinischer Grundlage getroffen wird. Bestens vorbereitet, mit ihrer kompletten Krankengeschichte und einer Liste aller bisherigen Therapieversuche, ging sie in das erste Gespräch.

Der Arzt hörte ihr aufmerksam zu und nahm ihre jahrelangen Leiden ernst. Statt auf Ablehnung zu stoßen, fand Frau Schmidt Verständnis und ein offenes Ohr für eine ehrliche Diskussion über die Chancen und Risiken einer Cannabis-Therapie, die genau auf ihr Schmerzbild zugeschnitten war.

Gemeinsam fiel die Entscheidung, es mit einem niedrig dosierten Cannabisextrakt zu versuchen. Die ersten Tage waren eine Umstellung; leichter Schwindel und Müdigkeit gehörten dazu. Doch durch die engmaschige ärztliche Begleitung und eine schrittweise Dosisanpassung ließen sich diese anfänglichen Hürden gut überwinden.

Schon nach wenigen Wochen spürte Frau Schmidt eine deutliche Besserung ihrer Schmerzen. Ihre Geschichte ist ein gutes Beispiel dafür, wie entscheidend der offene Dialog mit einem erfahrenen Arzt sein kann. Detaillierte Informationen zum gesamten Prozess, wie Sie Cannabis vom Arzt erhalten, haben wir für Sie auch in unserem weiterführenden Artikel aufbereitet.

Moderne Wege zum Cannabis-Arzt finden

Nicht jeder hat das Glück, gleich um die Ecke einen Arzt zu finden, der sich mit Cannabis-Therapien wirklich auskennt. Aber zum Glück hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Dank moderner Technologien gibt es heute neue und oft deutlich bequemere Wege, um qualifizierte ärztliche Hilfe zu bekommen – und das sogar, ohne die eigenen vier Wände verlassen zu müssen.

Besonders telemedizinische Plattformen haben sich hier als eine wirklich seriöse Alternative etabliert. Sie bringen Patienten gezielt mit Ärzten zusammen, die tagtäglich mit medizinischem Cannabis arbeiten und die Frage „Welche Ärzte verschreiben Cannabis?“ aus ihrer praktischen Erfahrung heraus beantworten können.

So funktioniert die digitale Sprechstunde

Der Prozess ist in der Regel überraschend unkompliziert und speziell auf Patienten zugeschnitten, die vielleicht nicht mehr so mobil sind. Eine digitale Sprechstunde folgt dabei exakt denselben medizinischen Standards wie ein persönlicher Termin in der Praxis.

  1. Anamnese: Alles beginnt damit, dass Sie einen ausführlichen medizinischen Fragebogen ausfüllen und wichtige Befunde hochladen.
  2. Arztgespräch: Danach folgt ein sicheres Videogespräch, in dem Sie Ihre Krankengeschichte, aktuellen Symptome und Therapieziele direkt mit dem Arzt besprechen.
  3. Therapieentscheidung: Der Arzt prüft alle Informationen ganz genau und entscheidet dann, ob eine Cannabis-Therapie für Sie medizinisch sinnvoll und vor allem sicher ist.
  4. Rezeptversand: Fällt die Entscheidung positiv aus, wird das Rezept direkt an eine Partnerapotheke geschickt, die Ihnen Ihr Medikament diskret nach Hause liefert.

Ein kleiner Tipp für die Suche, egal ob online oder vor Ort: Achten Sie auf die digitale Präsenz der Praxen. Viele Ärzte nutzen heute optimierte Google My Business Profile, damit Patienten wie Sie sie leichter finden können.

Auch im digitalen Raum steht die ärztliche Sorgfaltspflicht an erster Stelle. Eine verantwortungsvolle telemedizinische Beratung ersetzt nicht die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Betreuung, sondern bietet lediglich einen flexibleren Zugang dazu.

Entscheidend ist, dass Sie seriöse medizinische Dienste von zwielichtigen Anbietern unterscheiden können. Eine legitime Plattform wird immer eine gründliche Anamnese durch einen approbierten Arzt sicherstellen und Ihnen niemals pauschale Heilversprechen machen.

Ein Blick auf mögliche Risiken und Nebenwirkungen

Zu einer verantwortungsvollen Entscheidung gehört immer auch ein offener Umgang mit den möglichen Kehrseiten. Es ist daher unerlässlich, sich vor Beginn einer Cannabis-Therapie ehrlich mit potenziellen Risiken und Nebenwirkungen auseinanderzusetzen. Dieser Abschnitt soll Ihnen dabei helfen, gut informiert und sicher in das Gespräch mit Ihrem Arzt zu gehen.

So gut wie jede wirksame Behandlung kann auch unerwünschte Effekte mit sich bringen. Eine engmaschige ärztliche Begleitung ist deshalb das A und O, um solche Reaktionen früh zu erkennen und die Therapie passgenau justieren zu können.

Es geht hier nicht darum, Bedenken zu schüren, sondern ein realistisches Bild zu zeichnen. Ein offenes Gespräch über mögliche Nebenwirkungen ist kein schlechtes Zeichen – im Gegenteil, es ist die Basis für eine vertrauensvolle Arzt-Patienten-Beziehung und eine sichere Behandlung.

Die folgenden Punkte sollten Sie kennen und im Gespräch mit Ihrem Arzt unbedingt ansprechen:

  • Kognitive Beeinträchtigungen: Gerade am Anfang der Therapie kann es vorkommen, dass Konzentration, Kurzzeitgedächtnis und Reaktionsfähigkeit vorübergehend etwas nachlassen.
  • Psychische Effekte: Stimmungsänderungen, ein Gefühl der Unruhe oder in seltenen Fällen sogar paranoide Gedanken sind mögliche Begleiterscheinungen.
  • Kreislaufprobleme: Manchen Patienten wird schwindelig oder sie bemerken Herzrasen. Das passiert oft, wenn die Dosis zu schnell erhöht wird.
  • Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten: Cannabis kann die Wirkung anderer Arzneimittel beeinflussen – sie entweder verstärken oder abschwächen. Eine sorgfältige Prüfung durch den Arzt ist hier unverzichtbar.
  • Fahrtüchtigkeit: Die Fähigkeit, sicher Auto zu fahren oder schwere Maschinen zu bedienen, kann eingeschränkt sein. Hier ist besondere Vorsicht geboten.
  • Toleranzentwicklung: Bei einer längeren Anwendung kann sich der Körper an die Dosis gewöhnen. Eventuell muss die Medikation dann angepasst werden, um die gleiche Wirkung zu erzielen.

Noch mehr ins Detail gehen wir in unserem Beitrag über medizinisches Cannabis und seine Nebenwirkungen. Zögern Sie bitte nicht, alle Ihre Fragen und Bedenken offen anzusprechen.

Fazit: Der Schlüssel ist der richtige Arzt

Der Weg zu einer Therapie mit medizinischem Cannabis muss kein Labyrinth sein. Der entscheidende Faktor ist, den richtigen ärztlichen Partner an Ihrer Seite zu haben – einen Spezialisten, der nicht nur ein Rezept ausstellt, sondern Sie versteht, berät und sicher durch die Behandlung begleitet. Ob Schmerztherapeut, Neurologe oder ein erfahrener Allgemeinmediziner: Wichtig ist die Expertise und die Bereitschaft, auf Ihre individuellen Bedürfnisse einzugehen. Bereiten Sie sich gut auf das Gespräch vor, seien Sie offen für den Dialog und nutzen Sie auch moderne Wege wie die Telemedizin.

Ihr nächster Schritt? Recherchieren Sie gezielt nach Ärzten mit Erfahrung in der Cannabinoidtherapie in Ihrer Nähe oder online. Vereinbaren Sie einen Termin und nehmen Sie Ihre Gesundheit selbstbewusst in die Hand.

Zusammenfassung potenzieller Risiken und Nebenwirkungen

  • Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten: Die Wirkung von z.B. Beruhigungsmitteln oder Blutdrucksenkern kann unvorhersehbar verändert werden.
  • Kognitive Beeinträchtigungen: Konzentration, Gedächtnis und Reaktionszeit können vorübergehend beeinträchtigt sein.
  • Psychische Effekte: Bei entsprechender Veranlagung können Angst, Paranoia oder Stimmungsänderungen auftreten oder verstärkt werden.
  • Kreislaufprobleme: Schwindel und Herzrasen, besonders in der Anfangsphase oder bei zu schneller Dosissteigerung.
  • Entwicklung einer Toleranz oder eines Abhängigkeitspotenzials: Bei längerem Gebrauch kann eine Dosisanpassung nötig werden; das Risiko einer psychischen Abhängigkeit besteht.
  • Auswirkungen auf die Fahrtüchtigkeit: Die Fähigkeit, ein Fahrzeug sicher zu führen oder Maschinen zu bedienen, ist unter dem Einfluss von Cannabis eingeschränkt.
  • Mögliche „Hangover“-Effekte: Besonders bei abendlicher Einnahme kann es am nächsten Tag zu Müdigkeit oder Benommenheit kommen.

Quellen und Studien

  1. Häuser, W., & Fitzcharles, M. A. (2018). The perils of overestimating the power of cannabis and underestimating the power of placebo in the treatment of chronic pain. Pain, 159(3), 603-605.

Kann jeder Hausarzt medizinisches Cannabis verschreiben?

Rein rechtlich gesehen, ja. Jeder approbierte Arzt in Deutschland (außer Zahn- und Tierärzte) darf medizinisches Cannabis verordnen. In der Praxis ist es jedoch ratsam, einen Arzt mit spezifischer Erfahrung in der Cannabinoidtherapie zu suchen. Fachärzte wie Schmerztherapeuten oder Neurologen haben oft die größte Expertise.

Brauche ich für die Kostenübernahme immer die Zusage der Krankenkasse?

Wenn die gesetzliche Krankenkasse die Kosten tragen soll, ist eine vorherige Genehmigung unumgänglich. Eine direkte Alternative ist das Privatrezept. Hierbei tragen Sie die Kosten selbst, sparen sich aber den oft langwierigen Antragsprozess und können meist deutlich schneller mit der Therapie beginnen.

Mit welchen Kosten muss ich bei einem Privatrezept rechnen?

Die Kosten sind variabel und hängen vom Produkt (Blüten, Extrakte) und Ihrer individuellen Dosierung ab. Als grobe Orientierung können Sie bei Cannabisblüten in der Apotheke mit Preisen zwischen 5 und 15 Euro pro Gramm rechnen. Hinzu kommen die Kosten für die ärztliche Beratung nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ).

Welche Unterlagen sollte ich zum Arztgespräch mitbringen?

Eine gute Vorbereitung ist entscheidend. Bringen Sie eine übersichtliche Zusammenfassung Ihrer Krankengeschichte, eine Liste aller bisherigen Therapien (inklusive der Gründe für deren Scheitern) und aktuelle Arztbriefe oder Befunde mit. Je vollständiger Ihre Unterlagen sind, desto besser kann der Arzt Ihre Situation einschätzen.

Kann ich auch online einen Arzt für ein Cannabis-Rezept finden?

Ja, das ist heute eine etablierte und legale Möglichkeit. Seriöse telemedizinische Plattformen vernetzen Patienten mit qualifizierten Ärzten, die auf Cannabis-Therapien spezialisiert sind. Dies ist eine bequeme Option, besonders wenn es in Ihrer direkten Umgebung keinen passenden Spezialisten gibt.

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